Im letzten Heimspiel der Hinrunde der diesjährigen Meisterschaft empfingen wir mit Südtirol, den dreimaligen Meister der höchsten Spielklasse und Vizemeister der Vorsaison. Vor paar Jahren standen wir kurz vor dem großen Coup ins Finale des Cup einzuziehen. Die letzte Hürde damals war genau diese Mannschaft. Zu dieser Zeit befanden wir uns noch zwei Klassen weiter unten und dementsprechend verhalten gingen wir an die Sache ran und verloren am Ende mit 4:1. . Mittlerweile sind wir in der höchsten Spielklasse angekommen und brauchen uns vor gar niemanden mehr verstecken. Der Kader war endlich wieder einmal sehr gut gefüllt. Alex und Vinzent kehrten nach Sperre und Verletzung wieder in die Startelf zurück und Jacob musste aufgrund unseres Trainingssystems vorerst auf der Bank platz nehmen.
Spielbericht: Südtirol gewann die Seitenwahl und profitierte davon. Der Wind wehte stark in Vösendorf und der Boden war tief. Die Gäste entschieden sich eben für den Rückenwind in Hälfte 1 und das hat natürlich seine Vorteile. Die ersten beiden Großchancen hatte aber unser Team. Jeweils ein Weitschuss von der Strafraumgrenze von Laurenz und Steiner gingen haarscharf am Tor vorbei, wobei der Torhüter wahrscheinlich dran gewesen wäre.
Das Spiel dominierte Südtirol, aber ohne uns wirklich in Bedrängnis zu bringen. Bei uns herrschte viel zu wenige Bewegung und daher blieb oftmals nur der lange Ball über, der bei diesem Wind
nicht gerade optimal war. Dadurch verloren wir einen Ball nach dem anderen. Diese erkämpften wir uns zwar wieder in der Verteidigung und dann ging das selbe Spiel von vorne los.
So auch in Minute 23. Ballverlust im Mittelfeld und Südtirol kam vor unser Tor. Unsere Hintermannschaft stand gut und gab den gegnerischen Spieler kaum Platz, allerdings wurde die Kugel nach
hinten abgelegt und jeder rechnete mit einem Schuss. Stattdessen lupfte der Spieler das Leder über die Abwehr hinweg genau in den Lauf eines Mitspielers. Felix parierte den darauffolgenden Schuss
großartig, aber gegen den Nachschuss war er dann machtlos. Schön herausgespielt, aber am Ende doch glücklich.
Es dauerte nur wenige Minuten bis uns der Wind und der Platz einen Streich spielte, auf den man gerne verzichtet hätte. Südtirol putzte von hinten aus und ein harmloser Ball (ohne Gegenspieler in der Nähe) wurde doch noch zum Verhängnis. Der Wind trug den Ball immer weiter und dieser versprang sich gewaltig. Felix konnte mit Müh und Not den Ball an die Latte wehren. Von dort sprang die Kugel in Richtung 5er und der Stürmer, der davor noch 20 Meter vom Tor entfernt war, lief durch und staubte zum 2:0 ab.
Die Mannschaft versuchte alles um den Vorsprung noch vor der Pause zu verkürzen, allerdings waren wir an dem Tag einfach nicht ganz auf der Höhe und der Wind tat sein übriges. Somit ging es wie vor zwei Wochen gegen Cover mit 2:0 in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit kam Jacob für Ben ins Spiel und mit dem Rückenwind starteten wir furios. Nach wenigen Sekunden wäre beinnahe der Anschlusstreffer passiert, allerdings klärte der Goalie der Gäste zur Ecke. Wir drückten Südtirol hinten rein, allerdings konnten wir aus dieser Drangperiode kein Kapital daraus schlagen.
Langsam aber sicher ging der Spirit wieder leicht verloren. Der Vorteil war allerdings, dass Südtirol jetzt gegen den Wind ebenfalls kaum noch die Kugel nach vor brachte und somit wir eher am Drücker waren. Chancen ergaben sich gegen die gutstehende Hintermannschaft der Gegner kaum. Die beste war ein Freistoß von Laurenz, der nur knapp am Tor vorbeizog.
Die Zeit verging und es öffneten sich natürlich Räume für die Gäste. Ein Freistoßknaller auf die Kreuzlatte und ein Weitschuss hätten fast das 3:0 bedeutet, aber dem war Gott sei Dank nicht
so und wir blieben im Spiel. Wir ackerten und ließen die Köpfe nicht hängen. Leider wurden wir weiter geschwächt, denn zuerst musste Alex verletzungsbedingt ausgetauscht werden und damit war der
letzte Wechsel aufgebraucht. Kurz darauf verletzte sich Gerhard. Dieser humpelte zwar die letzten 20 Minuten vorne herum, aber mehr leider auch nicht und somit agierten wir quasi in
Unterzahl. Wir wurden dann kurz vor Schluss auch für unsere niemals-aufgeben-Mentalität mit dem Anschlusstreffer durch Lucas belohnt. Der nach Vorlage von Bastl die Kugel überlegt ins Eck
legte.
In den letzten Minuten riskierte unser Team alles. Südtirol spielte es allerdings clever und hielt uns alleine bei einem Eckball in unserer Hälfte 2 Minuten in Schach. Eine Konterchance, wo sie
allein gegen Felix und Steiner das Tore erzielen hätten müssen, wurde stümperhaft zu Ende gespielt. Trotzdem kam es noch zu ein paar gefährlichen Standards, aber immer war ein Fuß der Gegner
dazwischen. Die größte Chance hatte Gertschi am Fuß, den man wunderschön freispielte und allein vor dem Tor gestanden wäre, aber nur wenn er des Laufens mächtig gewesen wäre. Somit bliebe es bei
diesem knappen Ergebnis.
Fazit: Eine nicht ganz unverdiente Niederlage mussten wir am Sonntag einstecken. Aufgrund des sehr kuriosen und glücklichen Tor zum 0:2 ist es halt doppelt bitter. Immer kann man einen 2:0 Rückstand halt nicht aufholen. Den Herbstmeistertitel musste man somit auf der Zielgerade Cover-Direct übergeben und die Spitze rückt immer näher zusammen. Zwischen dem Tabellenersten und Tabellenvierten liegen nur vier Punkte und das sorgt für Spannung pur in der Rückrunde.
Interessantes: Nach 41 Meisterschaftsspielen mussten wir erstmals eine Niederlage einstecken. Fast zwei Jahre blieben wir in der Meisterschaft ungeschlagen. Eine unglaubliche Serie geht somit zu Ende und man kann jedem einzelnen dazu gratulieren. Wer hätte gedacht, dass wir nach 11 Runden in der höchsten Spielklasse auf Rang zwei stehen würden? Das Ziel nicht abzusteigen haben wir zwar (theoretisch gesehen) noch nicht ganz erreicht, aber das sollte sich spätestens nach zwei Spieltagen in der Rückrunde von selbst erledigen.
Aufstellung: Felix – Bastl, Vinzent, Alex (Thomas), Detzi – Lucas – Ben (Jacob), Laurenz, Steiner, Domi (Gernot) – Gerhard
Tore: Lucas (1:2)
AAAMovie