Die herbe Heimpleite gegen Vienna Internationals war bezeichnend für den schlechten Start in die Rückrunde.
Mit Erinnerungen an den dramatischen Halbfinalsieg im DSG-Cup vor zwei Jahren, wo sich unsere Mannschaft nach heroischem Kampf im Elfmeterschießen das Ticket zum Cupfinale im „Happel-Oval“ sicherte, verschlug es unsere Mannschaft wieder auf den Platz des SV Wienerberg. Drei Punkte waren Pflicht, die Angst vor einer miserablen Rückrunde – wie in der Seuchensaison 2013/14 - war mittlerweile in den Köpfen der Spieler und Fans präsent.
Spielbericht: Aufgrund von Sperren, Verletzungen, Urlauben und Festivitäten im Familienkreis, fanden sich lediglich 12 Blau-Gelbe im 10. Wiener Gemeindebezirk ein. Ein wunderschöner Frühlingstag mit milden Temperaturen ließ die Freude auf diesen Fußballabend steigen. Ein Dank geht an die zahlreichen Westside Fans, die das Wetter genutzt haben, um das Auswärtsmatch unserer Mannschaft wie gewohnt zu einer Heimpartie zu machen.
Aufgrund der derzeit ohnehin angespannten Kadersituation und den gelb gesperrten Vinzent und Bastl half „Wahl-Steirer“ Laurenz aus und sorgte für Impulse aus dem zentralen Mittelfeld. Felix übernahm die Kapitänsbinde von Vinzent und stimmte unsere Mannschaft mit kämpferischen Worten auf die Partie ein.
In einer offenen Partie starteten die Gastgeber stark und kamen zu einigen Chancen. Sie scheiterten allerdings an einem stark aufspielenden Felix, beherzten Rettungsaktionen unserer Abwehrspieler oder dem eigenen Unvermögen. Auch unsere Offensivabteilung - die in letzter Zeit nicht gerade mit Offensivfeuerwerk zu überzeugen wusste – kam immer besser ins Spiel.
In Minute 17 war es dann soweit. Nach einem schnellen Konter war Gerhard den Gegenspielern enteilt. Sein Zuspiel auf Laurenz wurde mit der Hand blockiert. Der Offizielle zeigte zurecht auf den Punkt. Gerhard trat an und verwandelte souverän zur Führung. Ein Ruck der Erleichterung ging durch die Mannschaft und die zahlreichen mitgereisten Fans.
Auch nach dem Führungstreffer kam es zu einem offenen Schlagabtausch mit einem leichten Chancenplus für die Gastgeber. Beide Mannschaften hätten mit guten Offensivaktionen das ein oder andere Tor erzielen können.
Als viele mit einer knappen Pausenführung rechneten, wurde Dominik im Konter mustergültig von Laurenz auf die Reise geschickt. Nachdem er sich im Laufduell gegen den Verteidiger durchsetzte, bezwang er in „Domi-Manier“ den Tormann mit einem eiskalten Abschluss ins kurze Kreuzeck.
Voller Elan und erhobenen Hauptes ging es in die Halbzeitpause. Da war es wieder, das Feeling, das uns die gesamte Hinrunde begleitet hatte.
Angetrieben von diesem wiederentdeckten Siegesgefühl begann die zweite Halbzeit wie nach Plan. Während Gerhard die Chance zum zwischenzeitlichen 3:0 ausließ, machte es Christian S. kurz darauf besser und köpfte nach Maßflanke von Alex zum 3:0 ein.
Danach gab es ein Chancenplus auf unserer Seite. Leider gelang es unserer Mannschaft allerdings nicht, diese auch in Zählbares umzuwandeln. Trotz allem bestach unsere Mannschaft durch wiedergewonnenen Kampfgeist.
Mit Fortdauer des Spiels wurden die Zweikämpfe härter und der Umgangston rauer. Nach einer rüden Attacke von hinten und anschließender Kritik flog der erste Lions-Spieler mit glatt Rot vom Platz. Kurz vor Schluss wurde auch der zweite Spieler der Gastgeber nach zwei gelben karten innerhalb von drei Minuten vom Platz gestellt. Die Lions beendeten das Spiel zu neunt.
Unsere Mannschaft ließ sich durch die harte Zweikampfführung allerdings nicht mehr beeindrucken und spielte das Spiel souverän zu Ende.
Fazit: Unbändiger Wille gepaart mit wiederentdecktem Spielglück waren ausschlaggebend für den überfälligen ersten Sieg in der Rückrunde. Nun müssen wir nach der „Osterpause“ an diese Leistung anschließen und beim Heimspiel gegen die Neulandschule mit den nächsten 3 Punkten zeigen, wieso wir auf Platz 2 überwintert haben.
Interessantes: Wie in der Hinrunde gab es auch diesmal den ersten Sieg erst in Abwesenheit unseres Kapitäns Vinzent. Ob dies an dessen Präsenz in der Coachingzone, der Extramotivation der Spieler oder an der Mannschaftsführung unseres Ersatzkapitäns liegt, ist fraglich.
Kurioses: Ein Spieler der Gegner lief ohne Rückennummer auf. Was uns persönlich herzlich egal war, hätte einige Schiedsrichter bestimmt dazu veranlasst, die Partie gar nicht erst anzupfeifen.
Aufstellung: Felix; Detzi, Alex, Christian S., Mathias; Lucas; Ben (Christian H.), Laurenz, Jakob, Dominik; Gerhard
Tore: Gerhard (0:1), Dominik (0:2), Christian S. (0:3)